Hélène de Montgeroultaus romantic

Hélène de Montgeroult Hélène de Nervo de Montgeroult (2. März 1764 – 20. Mai 1836) war eine französische Pianistin und Komponistin.

Leben

Hélène de Montgeroults Eltern zogen von Lyon nach Paris, um ihrer Tochter und deren Bruder bessere Bildungsmöglichkeiten zu geben. Wann der erste Musikunterricht für Hélène begann, ist nicht bekannt. Als Zwölfjährige (1776) bekam sie Unterricht am Klavier von Nicolas-Joseph Hüllmandel, einem Schüler Carl Philipp Emanuel Bachs, der sie dessen »eleganten und korrekten Stil« lehrte. Darauf folgten als Klavierlehrer Muzio Clementi (1784) und Johann Ladislaus Dussek (1786). Die junge Aristokratin entwickelte sich zu einer glänzenden Pianistin und trat in den Salons der Pariser Gesellschaft auf, wie beispielsweise im Haus der Familie Rochechouart. Bei wem sie das Komponieren erlernte, ist nicht bekannt.

1784 heiratete sie den Marquis de Montgeroult (1736–1793), mit dem sie unter anderem in den berühmten Salons der Schriftstellerin Madame de Staël und der Malerin Élisabeth Vigée-Lebrun verkehrte, deren Beifall sie als Künstlerin bald errang. 1793 starb ihr Ehemann in Mantua. 1797 verheiratete sie sich mit dem Journalisten Charles-Hyacinte His, von dem sie 1803 wieder geschieden wurde. Eine dritte Ehe ging sie 1820 mit Edouard-Sophie Dunod de Charnage, Comte d’Empire ein, der 1826 starb. Sie war Mutter eines Sohnes, Aimé Charles (* 1795), der von ihrem zweiten Mann His stammte.

Ein neues Künstlerinnengenre

Mit dem Geiger Giovanni Battista Viotti verband Hélène de Montgeroult eine enge musikalische Freundschaft, beide Künstler hatten zusammen spektakuläre Auftritte, insbesondere auf dem Gebiet der gemeinsamen Improvisation auf ihren Instrumenten Klavier und Violine. Von einem solchen „Event“, der sich eines Nachmittags im Salon ihres Sommerhauses im Tal von Montmorency ergab, ist eine ausführliche historische Beschreibung eines Gastes überliefert:

Kommt und hört Euterpe (Hélène de Montgeroult) und Viotti: wie sie sich folgen, wie sie sich gegenseitig durchschauen, wenn sie aufeinander antworten! Diese beiden Virtuosen sind gleichermaßen von der Wissenschaft um die Harmonie durchdrungen und nicht nur in der Aufeinanderfolge der Akkorde, musikalischen Phrasen und in der natürlichen Folge leidenschaftlicher Akzente, sondern auch in der Kenntnis und bei der Verwendung aller kleinen Hilfsmittel, durch welche man Effekt und Ausdruck steigern kann, gleichermaßen versiert. Beide sind mit der seltenen Gabe der Erfindung und mit höchst erstaunlichem Einfallsreichtum beschenkt. (Übersetzung aus dem Französischen von Claudia Schweitzer)

Der Erzähler Ange-Marie d’Eymar (1747–1803), französischer Literat, Politiker und Bewunderer der Aufklärung, vermittelt weiter anschaulich, wie das improvisierte Konzert endet: Es ist Abend und dunkel im Salon geworden (so erzählt er), und die gebannten Zuhörer wagen nicht, zu agieren. Dabei erleben sie, so d’Eymar, ein spektakuläres Nachspiel: Nachdem die vom ausgedehnten Improvisieren mit dem Geiger ermattete Pianistin im Adagio die Leidenschaft und „les accens des passions et ceux de la douleur“ (die Zeichen des Leidens und des Schmerzes) ausgeschöpft hat, drapiert sie sich in einer entfernten Ecke des Salons auf einem Sofa mit Schleier und Brusttuch – nach d’Eymar wie im Grab vom Leichentuch umhüllt und die Physiognomie einer Toten imitierend. Gerade als die Fackel gebracht wird, erwacht sie „aus dem Schoß des Todes“. Danach erklärt sie den gebannten Gästen, sie habe den Tod erst durch Klänge darstellen wollen und danach auf diese Weise.

Mit der Übermittlung dieser Szene wird auf ein innovatives, in der Zeit der musikalischen Klassik „neues Künstlerinnenbild“ einer selbstbewussten Musikerin hingewiesen.

Nach der Revolution

Am 14. Februar 1793, während der Zeit der politischen Umwälzungen im Zuge der Revolution in Frankreich war Hélène de Montgeroult aus politischen Gründen innerhalb kurzer Zeit Opfer zweier entgegengesetzter politischer Parteien: Zunächst wurde sie von den Österreichern gefangengesetzt, danach vom französischen Revolutionstribunal wegen ihrer adeligen Herkunft angeklagt und zur Guillotine verurteilt. Ihrer pianistischen Künste wegen wurde sie begnadigt. Der genaue Hergang dieser Ereignisse und die Umstände ihrer Rettung werden widersprüchlich dargestellt, ihre Flucht in die Schweiz und ihr Aufenthalt in Zwickau und incognito in Berlin ist unklar.

Schon bald, am 22. November 1795, begann sie, als „Professeur de premièr classe“ für Klavier am neugegründeten Conservatoire de Paris zu unterrichten. Mit 2500 Livres Gehalt pro Jahr gehörte sie dort zu den bestbezahlten Lehrkräften. Um 1800 verkehrte sie im Kreis um den Violinisten und Komponisten Pierre Francois de Sales Baillot, genannt Pierre Baillot, der wie sie bereits im Gründungsjahr am Pariser Conservatoire unterrichtete. Er wird zu den Begründern einer französischen Violinschule gezählt. Ihre eigenen Grundsätze zu ihrem Klavierspiel hat Hélène de Montgeroult in einer dreibändigen Klavierschule „Cours complet pour l’enseignement du forte-piano“ niedergelegt, die 1820 in Paris gedruckt wurde, nachdem sie vermutlich schon 1812 vollendet war.

Begraben in Florenz

Nach einem aufregenden, aber von finanziellen Sorgen unbelasteten Leben, das sie der Musik widmete, zog Hélène de Montgeroult 1834 des Klimas wegen nach Florenz, wo sie im Mai 1836 starb. Sie wurde dort in der Kirche Santa Croce begraben.

Quelle Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Hélène_de_Montgeroult

Hélène de Montgeroult Hélène de Nervo de Montgeroult (2 March 1764 – 20 May 1836) was a French pianist and composer.

Life

Hélène de Montgerault’s parents moved from Lyon to Paris to give their daughter and her brother better educational opportunities. It is not known when Hélène’s first music lessons began. At the age of twelve (1776), she received piano lessons from Nicolas-Joseph Hüllmandel, a pupil of Carl Philipp Emanuel Bach, who taught her his “elegant and correct style”. Muzio Clementi (1784) and Johann Ladislaus Dussek (1786) followed as piano teachers. The young aristocrat developed into a brilliant pianist and performed in the salons of Parisian society, such as the house of the Rochechouart family. It is not known with whom she learned to compose.

In 1784 she married the Marquis de Montgeroult (1736-1793), with whom she frequented the famous salons of the writer Madame de Staël and the painter Élisabeth Vigée-Lebrun, among others, whose acclaim she soon won as an artist. In 1793 her husband died in Mantua. In 1797 she married the journalist Charles-Hyacinte His, from whom she divorced in 1803. She entered into a third marriage in 1820 with Edouard-Sophie Dunod de Charnage, Comte d’Empire, who died in 1826. She was the mother of a son, Aimé Charles (* 1795), who was by her second husband His.

A new genre of female artists

Hélène de Montgeroult had a close musical friendship with the violinist Giovanni Battista Viotti, and the two artists gave spectacular performances together, particularly in the field of joint improvisation on their instruments, piano and violin. One such “event”, which took place one afternoon in the salon of her summer house in the valley of Montmorency, is described in detail by a guest:

Come and hear Euterpe (Hélène de Montgeroult) and Viotti: how they follow each other, how they see through each other when they answer each other! These two virtuosos are equally steeped in the science of harmony, and are equally adept not only in the succession of chords, musical phrases and the natural succession of passionate accents, but also in the knowledge and use of all the little devices by which effect and expression can be enhanced. Both are endowed with the rare gift of invention and with most astonishing ingenuity. (Translation from the French by Claudia Schweitzer)

The narrator Ange-Marie d’Eymar (1747-1803), French man of letters, politician and admirer of the Enlightenment, continues to vividly convey how the improvised concert ends: It has become evening and dark in the salon (so he tells us), and the spellbound listeners dare not act. Yet, according to d’Eymar, they experience a spectacular epilogue: After the pianist, fatigued from extended improvising with the violinist, has exhausted the passion and “les accens des passions et ceux de la douleur” (the signs of suffering and pain) in the Adagio, she drapes herself in a distant corner of the salon on a sofa with veil and breastcloth – according to d’Eymar, as if in the grave, wrapped in the shroud and imitating the physiognomy of a dead person. Just as the torch is brought, she awakens “from the womb of death”. She then explains to the spellbound guests that she first wanted to represent death through sounds and then in this way.

By conveying this scene, reference is made to an innovative, “new artist’s image” of a self-confident female musician in the era of musical classicism.

After the Revolution

On 14 February 1793, during the period of political upheaval in the course of the Revolution in France, Hélène de Montgeroult was the victim of two opposing political parties within a short space of time for political reasons: First, she was imprisoned by the Austrians, then accused by the French Revolutionary Tribunal because of her aristocratic origins and sentenced to the guillotine. She was pardoned because of her pianistic skills. The exact course of these events and the circumstances of her rescue are given contradictory accounts; her escape to Switzerland and her stay in Zwickau and incognito in Berlin are unclear.

Soon, on 22 November 1795, she began teaching piano as “Professeur de premièr classe” at the newly founded Conservatoire de Paris. With a salary of 2500 livres per year, she was one of the best-paid teachers there. Around 1800, she was associated with the violinist and composer Pierre Francois de Sales Baillot, known as Pierre Baillot, who, like her, was already teaching at the Paris Conservatoire in its founding year. He is counted among the founders of a French violin school. Hélène de Montgeroult set down her own principles for her piano playing in a three-volume piano school, “Cours complet pour l’enseignement du forte-piano”, which was printed in Paris in 1820, having presumably already been completed in 1812.

Buried in Florence

After an exciting life, unencumbered by financial worries, which she devoted to music, Hélène de Montgeroult moved to Florence in 1834 for the climate, where she died in May 1836. She was buried there in the church of Santa Croce.

Source Wiki: https://en.wikipedia.org/wiki/Hélène_de_Montgeroult

Discography








Sheet music

Score for chamber music

Sonate Pour Le Pianoforte op. 2/3for Klavierpiano, Violineviolin

for Klavierpiano, Violineviolin

Étudefor Klavierpiano
Edition: Downloaddownload

for Klavierpiano
Edition: Downloaddownload

Women Composersfor Klavierpiano




for Klavierpiano